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26.02.2025 12:19 Alter: 16 days
Kategorie: Geschichte, Veranstaltungen

Zeitzeugengespräch am BORG Egg


Letzte Woche, 20.02.2025, erzählte Judith Ribic (Tochter von Ernst Reiter) den 8. Klassen des BORG Egg die Geschichte ihres Vaters Ernst Reiter. Dieser wurde von den Nationalsozialisten aufgrund von Wehrdienstverweigerung verhaftet, gefoltert und ins Konzentrationslager Flossenbürg inhaftiert. Begleitet wurde sie von Irene Hubmann, die als Mauthausenguide die Erzählungen in den Gesamtkontext der nationalsozialistischen Geschichte des Deutschen Reiches einbettete.

Judith Ribic ist eine Zeitzeugin der 2. Generation. Sie wurde als „Kind eines KZ-Häftlings“ verspottet und musste erfahren, wie sehr sich die Inhaftierung des Vaters im KZ auf ihr tägliches Leben auswirkte. Prägend blieb ihr ein Leben lang ein Satz ihres Vaters: „Kein Brot ist hart - hart ist es, wenn man kein Brot hat.“

Ernst Reiter verweigerte als Zeuge Jehovas den Wehrdienst, wurde 1938 inhaftiert und zwei Jahre später ins KZ Flossenbürg gebracht. Von da an war er nicht mehr „Ernst Reiter“, sondern nur noch die Häftlingsnummer „1935“. Sieben lange Jahre war er der Willkür und Grausamkeit der Aufseher ausgesetzt, überlebte Krankheit, Folter und Hoffnungslosigkeit. Die Betroffenheit während des Vortrages war greifbar, die Schilderungen und Bilder schockierend. Judith Ribic sieht es jedoch als ihre Pflicht, die Geschichte ihres Vaters zu erzählen und aufzuzeigen, wozu Intoleranz, Vorurteile und Verhetzung führen können.

Mut machte jedoch ihre abschließende Botschaft: "Alle machen Fehler, niemand ist perfekt. Und trotzdem sollte man immer das Gute im Menschen sehen - Toleranz, Offenheit und Wertschätzung sind die höchsten Güter." (Markus Flatz und Tobias Testor, Geschichtelehrer der 8. Klassen)

Foto von Erst Reiter - Bildrechte liegen bei Judith Ribic und Irene Hubmann