Kategorie: Kunst, Projekte, Religion, Schule, Veranstaltungen
Projekt: Olympia, Paulus und die Schule
Bei der Eröffnungsfeier zu Beginn dieses Schuljahres richteten wir unseren Blick auf die Olympischen Spiele, welche im Sommer in Paris stattgefunden haben. Man hört dabei oft vom Geist von Olympia, der gewisse Haltungen und Werte erfordert. Diese sind in der Olympischen Charta zum Ausdruck gebracht und lauten: „Anstrengungen fördern“, „Menschenwürde bewahren“ sowie „Harmonie fördern“.
Auch der Apostel Paulus entwirft seine Vorstellung vom Leben einer Christus-Gemeinde nicht von hierarchischen Strukturen oder von einem Leitungsamt her, sondern von den Fähigkeiten und Funktionen der einzelnen Gemeindeglieder. Zur theologischen Beschreibung führt er den Begriff „Charismen“, Gnadengaben, ein. Paulus schreibt in seinem Korintherbrief (1 Korinther 12,1-11) vom gemeinsamen Geist: „Es gibt viele Gnadengaben, aber nur den einen Geist“.
Und was können wir vom Apostel Paulus für unseren Schulalltag lernen oder anders gefragt, welchen Geist brauchen wir an unserer Schule, der es den Schülerinnen und Schülern, den Lehrerinnen und Lehrern ermöglicht, gemeinsame gute Erfahrungen zu machen, gemeinsame Ziele zu verfolgen, ein Gefühl von Zugehörigkeit zu erleben. Eines ist klar: Dieser gute und stabilisierende Geist kann nicht durch irgendwelche Regelungen, Vorschriften oder Appelle „erzeugt“ werden. Damit ein solcher anderer Geist, also ein günstiges Klima für das Lehren und Lernen in einer Schule entstehen kann, muss sich jemand um diesen Geist kümmern. Das sind wir alle, die am Schulleben in unserer Schule beteiligt sind. Dieser Geist nennt sich der Geist des Miteinanders und des Füreinanders. Es ist der Geist, der uns alle durch das Schuljahr trägt, mit dem wir uns alle gegenseitig durch das Schuljahr tragen:
Ein Füreinander in Fairness: Wenn ich deine Leistung anerkenne und dir Raum lasse. Wir haben im Schuljahr die Chance, eine besondere Form der Fairness zu leben – einander im Lernen zu unterstützen.
Ein Füreinander in Beharrlichkeit: Ich will beharrlich, immer wieder dafür einstehen, dass ich dich anerkenne, so wie du bist, nicht, wie ich dich will – in- und außerhalb der Schule.
Ein Füreinander in Gemeinschaft: Ich will, dass du dich neben und mit mir wohl fühlst und auch mir den Raum für meine Bedürfnisse gibst. Schule lebt von Gemeinschaft – dies kann mir Heimat geben.
Ein Füreinander in Fleiß: Ich will weitermachen, auch dann, wenn mir etwas nicht einfach zufällt, sondern ich etwas dafür tun muss. Ich mache das für mich, für dich, für uns alle.
Ein Füreinander im Feiern: Ich freue mich und feiere, dass du den Weg mit mir gehst. Wir feiern hier und jetzt den Schulbeginn mit vielen wunderbaren Wiedersehen – mit Sicherheit werden uns Herausforderungen begegnen, aber wir sind nicht allein, wir haben die Gemeinschaft und einen Geist, der vieles möglich macht.
Diese Haltungen des Füreinander sollen die gesamte Schulgemeinschaft durch das Schuljahr 2024/25 führen, begleiten und uns im Schulalltag immer wieder Mut machen. Um diese Haltungen in Erinnerung zu bewahren, haben Schülerinnen und Schüler der 7ab-Klasse diese kreativ in einem Kunstprojekt sichtbar gemacht. Sie sind nun ganz präsent in der Mitte unserer Schule.
Ein großer Dank gilt den Schülerinnen und Schülern der 7ab-Klasse und Mag.a Stauss-Wouk Sabine für die wunderbare kreative Umsetzung des Projekts. (Remo Fessler, Veronika Fischl und Benedikt Lang, röm. kath. ReligionslehrerInnen am BORG Egg)