Kategorie: Biologie und Umweltkunde, Projekte, Umwelt, Veranstaltungen
Lernort Wald
Fast schon zur Tradition geworden ist der Herbst-Lehrausgang des WPG Biologie mit Waldaufseher Rafael Fetz. Dieses Jahr fand die erste, etwas regnerische Einheit im Gelände am Freitag, den 30. September in Pfarrers Wald statt.
Um 11.00 Uhr trafen sich die zehn SchülerInnen des Wahlpflichtgegenstandes mit Rafael am BORG Egg. Von dort ging es weiter in die Junkerau, wo beim ersten Stopp an der Bregenzerach gegenüber von „Pfarrers Wold“ die Funktionen des Waldes erklärt wurden: Die Schutz- und Nutzfunktion wird an diesem Standort besonders deutlich, am Beispiel des hier schon gesichteten Bibers wurde uns auch die Funktion Lebensraum nähergebracht. Dem Wetter entsprechend wies Rafael auch auf die enorme Bedeutung des Waldes als Wasserspeicher und Hochwasserschutz hin.
Am „Eingang“ zu Pfarrers Wald wurden dann die unterschiedlichen heimischen Baumarten besprochen, anschließend ging Rafael an konkreten Beispielen auf Verbreitung, Wachstum und hemmende Faktoren ein und welche Auswirkungen die Erwärmung auf die einzelnen Baumarten hat.
Eine waldpädagogische Einheit führte dann über den Wanderweg direkt zum „Klima-Wald“. In Zusammenarbeit mit der KLAR!-Region Vorderwald-Egg (KlimawandelAnpassungsModellRegion) ist hier ein erster Lernort entstanden, welcher von den WPG-Gruppen der letzten Jahre mitentwickelt und -gestaltet wurde. Nach fast zweijähriger Planung und etlichen Corona-Verschiebungen ist im Mai 2021 eine Demofläche entstanden, in welcher unterschiedliche Baumarten gepflanzt und umzäunt wurden.
Die Idee dahinter ist, dass im Hinblick auf die steigenden Temperaturen die Entwicklung von trockenresistenten Arten beobachtet und dokumentiert werden soll. Neben standortuntypischen Arten wie der Europäischen Lärche, der Sommerlinde oder der Stieleiche wurden auch richtige Exoten wie etwa die Riesentanne, der Ginkobaum oder der Bergmammutbaum gepflanzt. Gelbkiefer, Edelkastanie oder Roteiche sind weitere Baumarten, welche sich in dieser Vergleichsfläche finden.
Neue Arten sind immer mit Vorsicht zu genießen und das wird auch auf dieser Demofläche gemacht: Die Aktion wurde mit der Naturschutzabteilung des Landes abgestimmt - in kleiner Anzahl und unter kontrollierten Bedingungen sollen diese Arten hier ausprobiert werden. Auf invasive Arten wie etwa Robinie oder Götterbaum wurde natürlich von vornherein verzichtet. Es findet auch ein fachlicher Austausch mit dem BFW und der BOKU Wien statt.
An diesem Lernort ist eine weitere Aktion mit Temperatursensoren noch in Planung und sollte demnächst von den SchülerInnen des Gymnasiums umgesetzt werden. Nach zwei Stunden und immer feuchteren Verhältnissen entließ Rafael die Schüler dann pünktlich um 13.00 Uhr ins Wochenende. (Thomas Rüscher, Biologielehrer)