Kategorie: Musik, Veranstaltungen, VWA
Von den Hexenprozessen bis zur Flugtechnik, von Mozart bis zu modernem Pop: VWA-Präsentation und Vorspielabend
Alljährlich stellt unsere Schule an einem Abend herausragende Vorwissenschaftliche Arbeiten und die Leistungen des musischen Zweiges der Öffentlichkeit vor. Die heurige Veranstaltung fand am Freitag, den 24. Mai im Musiksaal des BORG statt.
Nachdem Jakob Metzler mit seinem Akkordeon mit dem „Hungarian Dance Nr. 5“ schon für gelöste Stimmung gesorgt hatte, begrüßte Susanne Greber-Germann, die als Koordinatorin der Vorwissenschaftlichen Arbeiten durch den Abend führte, das zahlreich erschiene Publikum und übergab Direktor Ariel Lang das Wort zu einer einleitenden Rede.
Dieser strich nicht nur die Bedeutung der drei Zweige mit den unterschiedlichen Schwerpunkten heraus, sondern bot auch Einblick in den langen Entstehungsprozess einer VWA mit Workshops zu Themenfindung, Literaturrecherche und Zitierprogramm. Besonders wies der Direktor auf die Leistungen des musischen Zweiges hin, die schon am Festabend zur 50-Jahr Feier des Gymnasiums im Februar in Schwarzenberg begeisternd demonstriert wurden. Großen Zulaufs erfreut sich dieser Zweig an unserer Schule und weitere Kostproben der erfolgreichen Arbeit der MusiklehrerInnen, deren Leistung Ariel Lang ebenfalls würdigte, bot auch dieser Abend.
So leitete Jakob Metzler, der bei Mihai Alexa studiert, mit einem Tango zur ersten VWA-Präsentation über. Voll Begeisterung und in der Uniform eines Piloten nahm Marcel Blank (8ab), der selbst Segelflugpilot ist und eine VWA über „Das Zusammenspiel von Mensch und Maschine in Luftfahrzeugen“ verfasste, das Publikum mit auf einen imaginären Flug, anhand dessen er anschaulich die Mittel moderner Flugsicherheit und unterschiedliche Cockpits präsentierte, aber auch Einblick in das Pilotentraining bot.
Ein dunkles Kapitel Vorarlberger Geschichte nahm dagegen Agnes Bilgeri (8ab) in ihrer Arbeit „Hexenprozesse in Vorarlberg“ genauer unter die Lupe. Die Maturantin zeichnete in ihrer Präsentation nicht nur den Verlauf von Hexenprozessen nach, sondern stellte mit dem Hexenstein in Nenzing, dem Bildstock in Hohenems und dem Galgenbühel in Egg auch drei Denkmäler vor, die an diese Ereignisse erinnern. Dabei forderte die Referentin auch auf, beim Besuch dieser teils idyllischen Orte immer zu bedenken, dass die Denkmäler an Schreckliches erinnern, das sich hier einst abspielte.
Für Auflockerung sorgten zwischen diesen mit Powerpoint-Präsentationen unterstützten Referaten immer wieder musikalische Darbietungen von Solisten und Duos der 8ai Klasse, deren Bandbreite sich von klassischen Klavierstücken von Beethoven und Mozart bis zu aktuellen Pop-Songs wie „Say Something“ oder „Satellite“ spannten.
Völlig frei sprach David Tartarotti (8bn) zwar über „Quantencomputer – Vision oder Realität“, doch schon das einleitende Zitat von Georg Friedrich Hegel ließ vermuten, dass hier schwere Kost folgen wird. Und tatsächlich erschloss sich dem Autor dieses Berichts dann auch durch den Vortrag nicht wirklich, wie so ein Quantencomputer funktioniert, allerdings hielt sich die Beunruhigung in Grenzen, da er immerhin erfuhr, dass diese Geräte wohl kaum die üblichen Computer verdrängen werden und er wohl nie mit einem solchen Gerät in Kontakt kommen wird. - Insgesamt scheint in diesem Bereich sowieso vieles offen zu sein, auch die Frage, ob "Quantencomputer" Vision bleiben oder bald Realität werden scheint nicht geklärt werden zu können.
Leichter folgen konnte man den Ausführungen von Julia Jackel (8ai) zu „Die FarbeN Grau“, die sich nicht auf die Bildende Kunst beschränkten, sondern philosophische Aspekte zum Gegensatz von Schwarz und Weiß und zur Bedeutung der Gegensätze auch fürs Leben einschlossen. Die Verschiedenheit, die hier angesprochen wurde, rückte auch Henriette Bemetz (8ab), die ihre VWA über „Autismus“ mit dem Schwerpunkt auf den Auswirkungen auf Kindern und Jugendlichen schrieb, ins Zentrum. Plastisch zeigte die Maturantin auch anhand einer persönlichen Begegnung mit einem autistischen Kind und dessen Vater auf, dass jeder Autist ein Individuum und völlig verschieden ist.
Melanie Köpfle (8ai) bot schließlich einen spannenden Einblick in ihre Forschungen zu „Der Mond unser stetiger Begleiter“, für die sie zahlreiche Fotos von Mondphasen und der großen Mondfinsternis im Juli 2018 machte, und brachte der Zuhörerschaft so diesen Trabanten der Erde näher.
Für einen schwungvollen Ausklang des offiziellen Programms sorgte die Schulband mit den Songs „Go Solo“ und „Tighten up“, ehe man sich im Foyer bei Getränken und Salzgebäck über die große Spannbreite der vorgestellten VWA und die beeindruckenden musikalischen Darbietungen unterhalten konnte. (Walter Gasperi)