Kategorie: Exkursionen, Latein
LateinerInnen bei "Odyssee - Ein Stück (über) Heimat" im Bregenzer Kosmos Theater
Eine Abordnung der Lateingruppen des BORG bestehend aus vier Schülern der 6. Klasse, einer Schülerin und einem Schüler der 7. und einer Schülerin der 8. Klasse, die ihre schriftliche Matura bereits abgeschlossen hatte, traf sich im Theater Kosmos in Bregenz am Dienstag, dem 14. Mai zu einer Vorstellung des Stücks „Odyssee – Ein Stück (über) Heimat“.
Dabei berichtete Odysseus den Phäaken von seinen Abenteuern und Irrfahrten. Die DarstellerInnen der Phäaken sind dabei Menschen mit Bezug zur Region, zumal Vorkloster und Bregenz heuer ihr 100-jähriges Beisammensein feiern, wodurch dieses antike Epos mit dem Leben und Geschichten dieser Menschen verbunden wird.
Die SchauspielerInnen erzählten zunächst von ihrer Heimat. Im Laufe des Stücks wurden diese Personen immer stärker in die Handlung eingebunden, während in der eigentlichen Handlung Penelope, die sich in ihrer Heimat Ithaka in einem Palast voller Dienerinnen und Freier einsam fühlt, und Odysseus, der seine Geschichten erzählt, auftreten.
Odysseus erzählt seine Geschichte ebenjenen Phäaken, welche zuvor noch selbst erzählt hatten, wodurch ein weiteres Thema dieses Stücks, nämlich das Geschichtenerzählen, zum Ausdruck kommt. In einem Monolog der Königin Penelope tritt etwa auch das, für die Handlung weniger wichtige, aber für einen Philosophie-Freak beinahe unüberhörbare, Thema des Bewusstseins vom eigenen Sein und der das Sein umgebenden Welt, zutage.
Auch über den Verlust der Heimat bzw. des „Vaterlandes“ sprachen die Phäaken, welcher, in dieser vermutlich wichtigsten Erzählung über Heimat, stets thematisiert wird. Allen Zuhörenden wurde auch die (geographische) Vielfalt des Begriffs der Heimat näher gebracht.
Genauso aktuell waren einige Monologe der Phäaken, bei denen es etwa um Gier, und wie diese die Menschheit verschlingt, oder auch um Hilfe für Mitmenschen und um das Zuhören und Fragen geht. Das Stück endet mit der Frage Penelopes an Odysseus, warum er denn zurückgekehrt sei.
Auf alle BesucherInnen wartete am Ausgang noch eine Überraschung der kuriosen Art. So wurde vom Theater Kosmos an jeden und jede bei Verlassen des Saales ein 10€-Schein verteilt, was als Kritik an der fortschreitenden Kommerzialisierung in unserer Gesellschaft interpretiert werden sollte. Die 10€ wurden viele natürlich an der Bar wieder los und so ging unser äußerst interessante und empfehlenswerte Theaterbesuch zu Ende. (Valentin Paluselli, 7bn)